März 2016 - Anbaden

Wir schreiben den 26. März 2016. Nachts gab es noch Bodenfrost und die Maximaltemperaturen heute liegen bei 13°C. Schön, man braucht die Winterjacke nicht mehr, denke ich mir und wage in den ersten Sonnenstrahlen dieses Frühlings einen vorsichtigen Gang um unseren Teich. Vorsichtig deshalb, weil man an einigen Stellen noch knietief im Matsch zu versinken droht, der ausdauernde Regen in den letzten Wochen hat unseren lehmigen Boden hier in ein mooriges Feuchtbiotop verwandelt. Während ich mich noch über zarte Tulpenspitzen und farbenfrohe Krokousse freue, höre ich im Hintergrund aufgeregtes Kreischen und Johlen durchsetzt mit einigen spitzen Schreien. Als ich mich umwende durchfährt mich ein leiser Schauder und mir wird augenblicklich eiskalt. Unsere beiden Wassernixen hüpfen aufgeregt im Teich herum und werden von ihren Freundinnen lautstark angefeuert. "Kommt schon! Rein mit euch! Auch tauchen!" Levke, die ja bekanntlich nie friert, rennt prompt ins Wasser und zieht dann gemächlich ihre Kreise durch den eiskalten Teich. "Ist das nicht kalten?" fragen wir sie.

"Nöö, ist doch total schön!" gibt sie grinsend zur Antwort.Und wenn man sie so lachend im Wasser sieht, ist man durchaus geneigt ihr zu glauben, auch wenn man selbst bereits vom zusehen eine Gänsehaut bekommt.

Das Jonna sich ebenfalls ins Wasser getraut hat, ist allerdings eine wahre Sensation. Die kleine Frostbeule, die schon im Sommer ungern länger als 10 Minuten reingeht, weil sie dann blaue Lippen bekommt, hat sich tatsächlich überwunden und eine tapfere halbe Runde durch den Teich gedreht. Dann hat sie sich schlotternd in ihr Handtuch gewickelt und den Rest des Spektakels von der Bank in der Sonne aus beobachtet.

 

Levke ist noch ein wenig geschwommen und getaucht und musste von verschiedenen Seiten überzeugt werden, dass es bei Nachtfrösten und mageren 13°C Tageshöchsttemperatur angebracht wäre, die Badesaison erstmal langsam zu starten ;)

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