Ein Wochenende ist immer zu kurz!

Die Kinder haben die Kaninchenställe bemalt.
Die Kinder haben die Kaninchenställe bemalt.

Ein Wochenende im Frühling könnte auch gerne 5 oder 6 Tage haben. An zweien ist einfach nicht alles zu schaffen.  Und dann kommt zu den angesetzten Projekten natürlich auch immer noch das Unvorhergesehene... Und so auch diesmal wieder.

Samstagvormittag wollte ich mit Simon und Levke nur schnell Schuhe kaufen fahren. Auf dem Weg in die Stadt beschwatzten sie mich zu den Klängen der "Vier Jahreszeiten" ununterbrochen, dass wir anschließend noch ein Eis essen müssten und da ich nervlich in kürzester Zeit völlig am Ende war, habe ich natürlich zugestimmt. Also, vom Schuhgeschäft gleich weiter zum Rondo und ein leckeres Eis gefuttert. Im Eiscafé rief mich dann die Mutter von Levkes Freundin an, ob Levke zum Spielen vorbeikommen wolle. Natürlich wollte Levke gerne, woraufhin Simon sofort loskrähte:"Dann will ich aber mit Johann spielen!" Der hatte zum Glück auch Zeit und so konnte ich beide Kinder bei ihren jeweiligen Spielkameraden abliefern und die Rückfahrt nach Hause verlängerte sich lediglich um gute 40 Minuten.  Aber diese zeitlich Investion hat sich anschließend doppelt bezahlt gemacht, denn so konnte ich Kai in aller Ruhe dabei helfen Imme 4 wieder einzurichten, so dass wir jetzt eine weitere frisch renovierte und mit Betten bestückte Imme haben. Zwischendurch galt es noch einen Kaninchenbraten zuzubereiten, die Kinder wieder abzuholen, Einzukaufen, ach ja und die Wäsche natürlich!

Am Sonntag ging es im gleichen Tempo weiter. Vor dem Frühstück gab es schon die erste Überraschung. Unser erstes Lämmi ist da! Ganz klein und niedlich mit einem schwarz-weiß gefleckten Kopf. Nach dem Frühstück gab es dann einen kleinen Ausritt. Jonna das erste Mal auf Jackson im Gelände. Ganz vorsichtig natürlich und ein wenig unheimlich war es auch, besonders als Jackson sich vor den Pferden auf der gegenüberliegenden Koppel ein wenig aufspielen musste. Levke und Simon wechselten sich auf Sterni ab. Levke nach dem Fluidum-Trainingscamp schon alleine, Simon noch geführt, aber er arbeitet dran ;) Nach unserer Rast auf dem Haßmoorer Spielplatz hat Sterni erstmal wieder den Wiesenkoller bekommen und ist, als wir eigentlich den Rückweg antreten wollten, mit gesengtem Kopf über die angrenzende Gemeindekoppel gerast. Levke konnte zum Glück rechtzeitig abspringen, so dass wir nur das verrückte Pony einfangen mussten, aber keine Verletzten zu beklagen hatten. 

Wieder zu Hause wollte ich mich eigentlich sofort in dringende Jätarbeiten im Garten stürzen, wurde aber durch einen abhanden gekommenen Jäti davon abgehalten. Mein "Jäti" heißt eigentlich "Cape Cod Weeder" und ist das großartigste Jätwerkzeug, das ich kenne. Nachdem ich mich knurrend und murrend anderen Arbeiten zugewandt hatte, kam auf einmal Kai um die Ecke und überreichte mir einen Jäti á la Kai, den er mal schnell in seiner Werkstatt für mich zusammengeschweißt hatte. DANKE SCHÖN! Das erste Testjäten ergab allerdings, dass das gute Stück ein wenig zu kurz geraten war und deswegen nur mäßige Jätergebnisse  erzielt werden konnten. Das wollte Kai nicht auf sich sitzen lassen und verlängerte ihn noch einmal für mich. Nun war er zwar lang genug, aber beim Verlängern hatte sich irgendwie der Winkel des Jäters so ungünstig verschoben, dass Kai ihn noch einmal neu schweißen musste. Nun funktioniert er hervorragend, hat allerdings einen lustigen Knubbel an der Schweißstelle :) Ausgerüstet mit meinem Super-Jäti konnte ich mich also endlich ans Werk machen und den Brennesseln, Diesteln, Rasensoden etc. den Kampf ansagen. Den Löwenzähnen war es schon vorher an den Kragen gegangen, sehr zur Freude der Kaninchen, denn zum Ausstechen ist der Jäti, sonst ein Alleskönner, nicht so gut geeignet.

 

Tuff, Tuff Tuff und Ehlers erkunden ihr neues Revier.
Tuff, Tuff Tuff und Ehlers erkunden ihr neues Revier.

Kaum hatte ich eine halbe Stunde vor mich hin gejätet, kamen meine Mutter und Peter vorbei, so dass ich wohl oder übel eine Pause einlegen musste. Zum Glück war die erste Schubkarre schon voll und es passte ganz gut. Den beiden mussten natürlich erstmal Tuff, Tuff Tuff und Ehlers, unsere neuen Ferkel, vorgestellt werden. Und das neue Lämmi selbstverständliche ebenfalls. Bei der Begutachtung des Lämmis mussten wir feststellen, dass Jackson das Kleine ebenfalls herzallerliebst fand und ihm gar nicht mehr von der Seite wich. Er schleckte es ab, beschnüfffelte seinen Rücken und folgte ihm auf Schritt und Tritt durchs Paddock. Das sah zwar schrecklich niedlich aus, barg aber auch ein schwerwiegendes Problem, die Mutter des Lämmis war nämlich nicht gerade Jackson´s Best Friend und immer wenn das Lämmis versuchte zu seiner Mama zu laufen und das große Pony hinter ihm her taperte, nahm die Mutter reißaus. Wir beschlossen also die Schweinchen heute noch in ihr Außengehege umzusiedeln, damit Mutter und Kind einige Tage Ruhe in der Box finden könnten.

Zuerst allerdings genossen wir leckere Waffeln mit Johannisbeermarmelade, die Kai bereits vorbereitet hatte. Nach dieser Stärkung machte ich mich daran die verbliebenen Narzissenzwiebeln aus dem Schweineareal auszugraben, damit die drei dann auch zügig umziehen konnten. Umziehen ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn die Glücklichen gar nicht wissen, dass ihnen statt der mickrigen Ein-Zimmer-Wohnung ein großzügiger Freiluft-Palast zuteil werden soll. Kurz gesagt: die Ferkel wollten nicht. Zum Glück, kamen just indem Moment Tanja und Stefan vorbei, die uns eigentlich nur zu einem Volleyballturnier einladen wollten, aber stattdessen sofort zum Ferkelumtrieb rekrutiert wurden. Tanja hat uns dabei letztes Jahr bereits unschätzbare Dienste erwiesen, als sie unter Einsatz aller Kräfte mit einem gekonnten Hechtsprung und Zuhilfenahme ihrer Jacke ein abgängiges Ferkel wieder einfing. Dieses mal sollte es nicht ganz so dramatisch werden, dafür konnten wir vielfältige Methoden des Ferkeltransportes erproben.

 

Methode 1: Die Ferkel mit Futter locken und von einer Horde Kinder gleichzeitig umkreisen und sanft vorwärts treiben lassen. Funktioniert gut, wenn das gewünschte Ziel nicht weiter als 10 Meter vom Ausgangspunkt entfernt liegt, danach steht die Flucht der Ferkel zu befürchten.

 

Methode 2: Die Ferkel einzeln in einen ca. 1m x 1m großen mobilen Kaninchenauslauf ohne Boden tragen und diesen dann von der bereits erwähnten Horde Kinder langsam vorwärtsschieben lassen. Funktioniert ebenfalls gut, solange man nicht durch eine Tür muss, die schmaler als ein 1m ist.

 

Methode 3: Die Ferkel einzeln aus einem Bambus-Brombeergestrüpp pflücken und sie laut kreischend über die Litze ihrer neuen Heimstatt zu befördern, in der Hoffnung, dass sie nicht sofort wieder durch dieselbe abhauen. Nur im äußersten Notfall anzuwenden und wenn alle anderen Methoden versagt haben!

 

Trotz allem waren die Ferkelchen schließlich alle glücklich in ihrem Außengehege und haben bei einer kurzen Erkundungstour natürlich prompt die Stelle im Stromzaun gefunden an der die mittlere Litze etwas durchhing und sind schnurstracks wieder zurück zu ihrer Ein-Zimmer Butze im Pferdestall getrabt... Also die schadhafte Stelle behoben und das Ganze nochmal von vorne!  Dann hatten wir es aber wirklich geschafft und nachdem die Ferkel endlich vollständig umgezogen waren, konnte auch das Lämmchen mit seiner Mutter das Kurheim "Zum Pferdestall" beziehen, wo die beiden nun intensiv an ihrer Bindungsfähigkeit arbeiten.

Endlich Ruhe! Mutter-Kind-Kurheim "Zum Pferdestall"
Endlich Ruhe! Mutter-Kind-Kurheim "Zum Pferdestall"
Dem Hahn wurde das zu bunt und er verkroch sich im Eimer ; )
Dem Hahn wurde das zu bunt und er verkroch sich im Eimer ; )
Schweineumzug
Schweineumzug

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